Infoabend in Serm: Silke Gorißen ist stolz auf die Landwirte

25.07.2025

„Die Landwirte brauchen unsere Unterstützung, die jeder Einzelne in seinem Kaufverhalten zeigen kann.“ Silke Gorißen, NRW-Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz, stellte sich am Montagabend, 14. Juli, klar hinter die Arbeit der Bauern. Auf Einladung des CDU-Ortsverbands Mündelheim/Ehingen/Serm (MES) sprach sie im „Landgasthof Schenke“ in Serm vor etwa 80 Gästen – darunter auch viele Landwirte aus dem Duisburger Süden und Düsseldorfer Norden.

Wolfgang Schwertner, Vorsitzender des CDU-Ortsverbands und Kandidat für den Rat, richtete zu Beginn des Abends Grüße der Kreisvorsitzenden Petra Vogt aus, die in der vorigen Woche in den NRW-Landtag nachgerückt ist und derzeit im Urlaub weilt. Er unterstrich, dass die Landwirte eine tragende Säule in der Gesellschaft bildeten und zugleich vor enormen Herausforderungen stünden: Der Wettbewerb sei groß, die Margen gering. Die Bevölkerung habe eine hohe Erwartungshaltung.

Als Dankeschön für ihren informativen Besuch erhielt die NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen einen Korb mit heimischen Produkten von Bienen Lindner. Er wurde von Stefan Lindner (links) und dem CDU-Ortsverbands Mündelheim/Ehingen/Serm (MES) überreicht. Foto: sam
Die CDU-Politikerin Silke Gorißen ist seit drei Jahren in ihrem Amt. Sie stellte heraus, dass NRW ein starkes Agrarland sei: Die Hälfte der Landesfläche werde landwirtschaftlich von mehr als 30.000 Betrieben genutzt. Die regionale Versorgung sei sichergestellt. „Darauf bin ich stolz“, hob die Klevenerin hervor. Aber die Situation für die Landwirte sei schwierig, sie machten mehrmals am Tag einen Spagat. Die sehr gut ausgebildeten Profis müssten aus Sicht der Verbraucher alles regeln: etwa mehr Tierwohl, Artenvielfalt und günstige Preise. Die Last sei spürbar. Die Ministerin: „Ich breche einen Stab für die Landwirte. Die allermeisten machen einen Super-Job.“ Jetzt müssten die Weichen gestellt werden, damit viele familiengeführte Betriebe erhalten und unterstützt werden könnten.

Die Ministerin weiß, dass es ohne Pflanzenschutz und Düngung keine Ernte geben würde. Hier das richtige Maß zu finden, sei ebenso wichtig wie die neuen Herausforderungen durch die Wetterextreme zu meistern. Diese würden beispielsweise neue Schädlinge und Krankheiten hervorrufen, Pflanzenschutzmittel müssten aber erst noch entwickelt werden. Im Bereich der Agrarumweltmaßnahmen, zum Beispiel Blühstreifen und Vertragsnaturschutz, seien die Landwirte sehr aktiv und würden die Fördertöpfe leerziehen.

Ein großes Problem sei die Bürokratie. 194 Vorschriften, so hätten es mehrere Landeslandwirtschaftsminister auf der Bundesebene vorgetragen, könnten gestrichen beziehungsweise gesetzlich angepasst werden. „Das sind dringend notwendige Entlastungen“, so Silke Gorißen. „Es wäre gefährlich, wenn das so bleiben würde.“ Wenn Landwirte investierten, müssten sie darauf vertrauen können, dass sie eine Planungssicherheit von 20 Jahren haben.

Die Anwesenden waren sich nach dem Vortrag einig: Ministerin Silke Gorißen überzeugte durch enormes Fachwissen. Foto: sam
„Ich will das Ohr bei den Bauern haben – vollkommen ungefiltert erfahre ich in Gesprächen vor Ort, was gut läuft und was sie belastet.“ Die Politikerin stehe in einem guten Austausch sowohl mit dem Landwirtschaftsminister im Bund als auch in der EU.

Auch in Serm hörte sie den zahlreichen Landwirten gut zu und machte sich Notizen, um diese an anderer Stelle weiter zu diskutieren. Doch sie habe in ihrem Statement bereits vieles angesprochen, waren die Agrarprofis im Nachhinein begeistert. Sie sprachen etwa den Rückgang von Feldlerche und Feldhasen an, da sie die Flächen striegeln müssten, statt Herbizide einsetzen zu können. Wer aber die Flächen immer wieder aufreißen müsse, um Unkraut zu vernichten, störe die Feldbrüter. Das Thema war Silke Gorißen bekannt: „Striegeln ist der Todfeind der Nestbrüter!“ Das Thema habe sie nach Brüssel gebracht, dort sei es bislang unbekannt gewesen. Generell müsse die Entwicklung und Zulassung neuer Pflanzenschutzmittel schneller werden.

Die Landwirtschaftsministerin setzt auf die Jägerschaft: Um beispielsweise die Afrikanische Schweinepest einzudämmen, müssten viele Wildschweine erschossen und beprobt werden. Auch auf Wildgänse, deren Kot oft auf Wiesen zu finden sei, dürfte geschossen werden. Zu den Jägern, die sich über mangelnden Rückhalt von Polizei, Ordnungsamt und Bürgern enttäuscht zeigten, sagte sie: „Sie haben die Jagdministerin hinter sich stehen.“

Sylvia Linn, die bei der Kommunalwahl im September Oberbürgermeisterin werden möchte, betonte, dass ihr die Themen Sicherheit, Sauberkeit, Ordnung und Mobilität am Herzen lägen. Sie beklagte den großen Sanierungsstau und kündigte ein Verkehrs- und Baustellenmanagement an. Für die Bezirksvertretung tritt der Sermer Markus Wilken an. Ihn kann man mit den anderen Politikern beim traditionellen CDU-Hoffest auf dem Petershof in Serm (Dorfstraße 65) näher kennenlernen, das am Freitag, 5. September, stattfindet.

 

Text und Bilder : Nordbote